Anna Vinnitskaya spielte dabei umwerfend brillant und vielfarbig, aber nie war ihr Vortrag virtuoser Selbstzweck, sondern immer erfüllt von authentischer Leidenschaft.
An einem Wochenende sämtliche Klavierkonzerte Rachmaninows zuzüglich der Paganini-Rhapsodie zu spielen, vom ersten bis zu letzten Ton keine Einzelheit zu unterdrücken, die Spannung zu halten, ohne jeden Abfall immer auf der Höhe der Aufgabe zu sein, ist schlicht und ergreifend ein Mammutunternehmen.
Mit traumwandlerischer Souveränität und berückendem Feingefühl stellte sie den jeweils anderen Charakter der Konzerte in den Mittelpunkt (hervorragend die phantasievollen Kadenzen). [...]
Jubel, standing ovations. Das Publikum wusste, was es hier an großer Kunst geboten bekam.
Was für ein faszinierendes, berührendes, mitreißendes Konzertereignis! Anna Vinnitskaya [...] verfügt über die technische Brillanz und emotionale Reife, diesem frappierenden Nuancenreichem in ein atemberaubendes Erlebnis münden zu lassen. Bei aller Vehemenz, die es bei Rachmaninov immer braucht, blieb ihr Spiel, vom Orchester elastisch umfangen, flüssig, geschmeidig, sehr lebendig: der exzellente Flügel zeigte unter ihren Händen Seele.
Poesie und kraftvolle Geste, Verspieltes und Melancholisches wechseln einander wie selbstverständlich ab: ein reizendes Kaleidoskop der Stimmungen.
Die 41-jährige Russin hat die pianistische Pranke, die man für den romantischen Koloss braucht, kann aber auch dosieren und lyrische Innigkeit vermitteln. Vinnitskaya ist Kraftwerk und Klangzauberin zugleich: perfekt.
Technisch ist sie herausragend, bewältigt virtuos irrwitzige Tempi. Auch rhythmisch sitzt es. Und gleichzeitig spielt sie voll innerem Sturm, lässt eine kraftvolle Balance zwischen Drängen und Kontrolle entstehen.
Anna Vinnitskaya schnürt sehr geschickt mal die Ballettschuhe, mal die Stiefel - je nach Anlass. [...] Ein Kaleidoskop an Ausdrucksformen. [...]
Denn bei Vinnitskaya besitzt die Musik mehr Substanz als Effekt. [...] Anna Vinnitskaya nimmt diese Musik spielerisch ernst und zugleich ernsthaft spielerisch.
Was sie aus diesen Stücken an Klangfarben und Atmosphäre herausholte, übertraf Vinnitskaya noch mit ihrer Deutung der Fünften Klaviersonate [Skrjabins]. Faszinierend schon die Leichtigkeit, mit der sie den zuweilen haarsträubenden technischen Schwierigkeiten trotzte, und mehr noch die Natürlichkeit, mit der sie die unterschiedlichen Themen und Motive zu einer aufregenden Erzählung zusammenführte.
La sacerdotessa del piano
Vinnitskaya was kinetic in the first theme [Tchaikovsky I] and heart-wrenching in the second; she produced pellucid cascades of passagework without ever banging, and her cadenzas were passionate and moonlit by turns. There’s a rhapsodic freedom to her playing that’s never self-indulgent; she made what can be a stodgy movement seem lighthearted and gay. [...] The BSO should leave the welcome mat out for Mallwitz, and for Vinnitskaya as well.
Ein irres Stück, eine umwerfende Interpretation. Sie saugt die Aufmerksamkeit an, mit einer solchen Macht, dass der Rest der Welt völlig ausgeblendet ist, zumindest für den Moment. [...] Ein atemberaubender Schlusspunkt. Fast. Anna Vinnitskaya legt nämlich noch zwei Zugaben nach. Eine der Études-tableaux von Rachmaninoff. Und Chopins C-Dur-Etüde, in der die Pianistin noch einmal unwiderstehlich durch die Arpeggien rauscht, mit der ihr eigenen Verbindung von Präzision, Eleganz und Leidenschaft. [...] Sternstunde!
Es ist eine pianistische Horizonterweiterung.
C’est dans cet art de la narration, autant que dans sa virtuosité folle, comme dans la sérénité qui habite son piano, que niche le talent d’Anna Vinnitskaïa.
Hat man die gleißende Dramatik dieses Stücks ["La Valse"] je so unmittelbar wahrgenommen wie an diesem Abend? Furioser lassen sich die gespenstischen Züge dieser in Noten gegossenen Apokalypse kaum herausarbeiten. Atemberaubend.
Hypnotisch schnell rasen ihre Finger über die Tasten, verschwimmen fast vor dem bloßen Auge. [...] Vinnitskaya hingegen gibt [bei Rachmaninow III] dem Schwermütigen Glanz, dem Strahlenden Schatten. Auch das Stampfende im Finale bleibt in der Wurzel der Zartheit verpflichtet. Der intensive und anhaltende Applaus lässt sie nicht ohne Zugabe von der Bühne und sie beschenkt den gut gefüllten Großen Saal sogar noch mit einer zweiten.
Ohne viel Aufhebens widmete sie sich den Klangbergen und musterte den überbordenden Materialbestand [von Rachmaninows 3. Klavierkonzert] auf akribische Weise, dabei behende und ungerührt erscheinend. Eine Art Tastenfeuerwerk souveräner Fingerbeherrschung, die im hell timbrierten Solo-Instrument bei allem Furor einen fast apollinischen Eindruck machte.
Ansprache einer Pianistin: Als Zugabe wolle sie Musik von Mieczyslaw Weinberg aus dem Jahre 1944 spielen, sagt Anna Vinnitskaya im Großen Saal der Elbphilharmonie: „Diese Musik spricht darüber, wie unerträglich… und aktuell… diese Zeit ist…“ – und nach diesen Satzfetzen versagen ihr die Worte; statt weiterzusprechen, macht sie, die seit vielen Jahren in Hamburg lebende gebürtige Russin, eine verzweifelt-dringliche Handbewegung.
Man schluckt schon dabei und erst recht beim langsamen Satz aus Weinbergs Klavierquintett, den Vinnitskaya mit vier Streichern aus dem NDR Elbphilharmonie Orchester spielt. [...]
Intensiver könnten die fünf kaum zusammen musizieren, und das, obwohl die Streicher, darunter zwei Russinnen, weit auseinandersitzend von ihren Plätzen aus spielen. Und intensiver kann man kaum zuhören als das Publikum in diesem Moment.
Da kam man aus dem Hören, Schauen und, ja, auch dem Staunen nicht heraus, dass Anna Vinnitskaya bei Sergej Prokofjews erstem Klavierkonzert in Des-Dur nicht ein paar Tasten aus dem Steinway flogen. [...] In aberwitzigem Tempo und vom Dirigenten [K. Petrenko] sichtlich noch befeuert hantierte Anna Vinnitskaya so am Klavier, dass Töne kugelten, purzelten, rannten, sich wild tummelten und in Kaskaden auf und ab donnerten und nach lieblichem Tänzeln wieder eine so temperamentvolle Lebenswut entfalteten.
Aktuell die vielleicht schönste, technisch und musikalisch schier vollkommene Veröffentlichung dieser Art brachte jetzt das Pariser Label Alpha Classics mit Anna Vinnitskayas erstem Chopin-Programm heraus. [...]
Müsste ich heute jemandem zehn Platten für die berühmte einsame Insel empfehlen – dieses Album der unprofessoralen Hamburger Klavierprofessorin wäre dabei.
Pour sa première incursion en territoire chopinien, Anna Vinnitskaya coche toutes ces cases et bien plus encore : jamais ostentatoire, sa virtuosité transforme chaque ballade en poème ou en voyage intérieur ; un sens de la narration reconduit à l’échelle plus intime des trop négligés Impromptus, qui ressortent grandis sous les doigts inspirés de la pianiste.
So muss Chopin klingen!
Diese Frau entwickelt mit Prokofjews frischem, funkelndem und fauchendem Konzert eine überwältigende, monströse Kraft, der man sich nicht entziehen kann [...], die atemberaubend virtuosen Passagen in allen vier Sätzen gelingen in einer Konkretion, die man live fast für unmöglich hält.
Bleibt das Spektakel des Auftritts von Anna Vinnitskaya. Bewunderungswürdig nicht nur die schiere Kraft und Erdigkeit ihrer Akkorde im ersten Satz von Prokofjews zweitem Klavierkonzert, ihre Über-Virtuosität in den irren Auswüchsen der Kadenz. Im Nebenbei erledigt Vinnitskaya auch die stählernen Spielfiguren im Scherzo und den zunächst an Mussorgskis „Ochsenkarren“ erinnernden Marsch im Intermezzo, der so radikal ausgreift, ja auswuchert, dass man schon wieder um den Konzertflügel fürchten muss.
Anna „Otlitschnaja“ Vinnitskaya: ein riesiges Erlebnis.
Meisterhaft.
Einen so tiefschürfenden, konzentrierten Abend erleben auch Anhänger der Kammermusik nicht alle Tage. [...] Man hätte die Musik malen können, so klar gewichteten sie Haupt- und Nebenstimmen. Nie deckte das Klavier die Streicher zu. Vinnitskaya spielte den anspruchsvollen Klavierpart im Dienste des Zusammenspiels. [...] Was für ein beglückend lebendiger Eindruck.
Et c´est finalement sa jeune compatriote Anna Vinnitskaya qui lui [Sokolov] vole la vedette, impérial dans les préludes de Debussy et de Chopin. Poigne d´acier et doigts de fée, elle fait aussi bien entendre la prudente progression „Des pas sur la neige“ que le souvenir tumultueux de „Ce qu´a vu le vent d´ouest“. Puis elle porte un regard d´une rare acuité sur le recueil de Chopin, grand roman du piano où chaque personnage affirme son caractère. Prodigieux.
Das passt zu Anna Vinnitskayas unangestrengter Phantasie, die sich [bei Rachmaninov III] nicht in einem Drama an der Grenze zur Manie festläuft, sondern die Sonne lieber mehrfach bei ihrem Auf- und Untergang beobachtet.
Sentiment ja, Sentimentalität nein, danke. In dieser feinen Unterscheidung, mit der Rettung des Spiels, zeigt die 34-jährige Russin ihre besondere Klasse. [...] Ihre Erzählung lässt sich Anna Vinnitskaya nicht nehmen. Ihre bewundernswerte Stilsicherheit stabilisiert letztlich auch den Dirigenten.
Genau der richtige Fall für Anna Vinnitskaya! Der Pianistin gelingt es hervorragend, die verschiedenen Facetten dieses Klavierkonzerts [Rachmaninow III] herauszuspielen. Dabei beeindruckt sie mit einer Virtuosität, die keine Grenzen zu kennen scheint, wie etwa die ausgedehnte Kadenz des ersten Satzes hören lässt.
Längst hat sie unter Beweis gestellt, dass sie sich noch von den hanebüchensten spieltechnischen Hürden nicht daran hindern lässt, die Musik auf ihren Gehalt zu befragen. Das horrend schwierige Klavierkonzert [Prokofiev II] bot ihr einmal mehr Gelegenheit dazu: In der Kadenz des Kopfsatzes vollführte sie die beidhändigen Fortissimo-Läufe und wilden Sprünge wie im Exzess, schien sich völlig zu verausgaben und hatte doch immer noch Reserven für eine weitere Steigerung. Von solchem Tumult konnte sie binnen weniger Töne in einen resignierten oder auch zärtlichen Tonfall wechseln.
Das Publikum folgte gebannt und ohne die in der Elbphilharmonie so häufig mitwabernden Unaufmerksamkeitsgeräusche. [...]
Schnörkellos klar im Metrum und ohne alles Gefühlige, Süßliche bezog sie ihren Ausdruck aus nichts als hauchfeinen Atempausen, dynamischen Nuancen und Klangfarben. Und rührte gerade mit dieser Schlichtheit zu Tränen.
Dabei unternimmt sie nicht den Versuch, die tief romantische Seele des c-Moll-Konzerts – und ebensowenig den überschäumenden Spielwitz der Paganini-Rhapsodie – etwa einzudämmen oder brachial aufzudonnern, sondern die tief russische, noble Empfindsamkeit Rachmaninows mit geradezu magischer Klangsinnlichkeit wieder aufblühen zu lassen: Anna Vinnitskaya hat es nicht nötig, mit virtuosen Mätzchen zu glänzen, ihre mühelose technische Perfektion verschwindet fast hinter der großen melodischen Linie, die den Solopart organisch in den großen Klangstrom des Orchesters einbindet und wellenartig die Stimmungen und Farben wechselt.
Der gute Ruf, der ihr vorauseilte, erwies sich im Nachhinein als untertrieben [...].
Mehr Ausdruck geht nicht.
Die beeindruckendste Darbietung [aller Pianisten] gelingt Anna Vinnitskaya mit der sechsten Sonate. Wie die Russin die Doppelbödigkeit von klassizistischer Grossform und Subversionsarbeit im Detail darstellt, ist bewundernswert.
Kaum war der letzte Ton von Schumann verklungen und die kurze Verbeugung absolviert, stürzte sich die Pianistin buchstäblich in das erste wuchtige Arpeggio. "Energico", "passionato" und "agiato" steht über diesen Fantasien, aber selten hörte man diese Eigenschaften so deutlich. [...]
Offenbar ist Hochdruck die Atmosphäre, in der Anna Vinnitskaya sich am wohlsten fühlt. Prokofjews Sechste Sonate nach der Pause war denn auch ein echtes Ereignis.
Und zudem über eine derart souveräne Spieltechnik verfügt, dass sie selbst im virtuosesten Tongetümmel tatsächlich noch auf den Tasten singen kann. [...]
Im interpretatorischen Einklang mit Marek Janowski, der hier mehr als nur Begleiter sein will, gelingt Anna Vinnitskaya eine Studie in gutem Geschmack. Und das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit bei diesem Stück [Rachmaninov II].
Vermutlich spielt derzeit niemand Bartóks Klaviermusik so zwingend und furios wie die junge Russin Anna Vinnitskaya. Das zeigte sie nun auch im ersten Klavierkonzert. Der Ausgleich zwischem klarem Anschlag und draufgängerischer Attacke war ideal.
Anna Vinnitskaya spielt mit dem Rundfunk-Sinfoniorchester alle drei Klavierkonzerte von Béla Bartók - und ist nicht zu toppen. [...] Man hat in der russischen Pianistin Anna Vinnitskaya, die seit 2009 als Professorin in Hamburg lehrt, eine Wunscherfüllung für dieses Projekt gefunden. Das betrifft nicht nur den Schlagcharakter des Klaviers, seine Schlagzeughaftigkeit, die sie zum Staunen beherrscht, sondern auch, dass sie fein zu vermitteln weiß zwischen „barbarischen“ Ausbrüchen und Grazie der Klänge.
Vielmehr beherrscht Vinnitskaya jede Idee, nahezu jeden motivischen Gedanken, den Brahms hier in den Intermezzi und Capricci äußert und entwickelt, weniger (aber auch) als Klangzauberin, sondern vielmehr als souveräne, resolute Regisseurin, mit Macht auf Wahrheit des Ausdrucks, auf Unmittelbarkeit drängend.
[Man darf] Anna Vinnitskaya für den maximal perkussiven Solopart [Bartok I] als Idealinterpretin einstufen. Ihr Spiel mit den Steinway-Hämmern hat enorme Wucht und Farbe, ist reaktionsschnell und präzise.
Die 32-jährige Hamburger Professorin mit russischen Wurzeln am Schwarzen Meer lädt schon den unbändig irrlichternden Kopfsatz entsprechend mit Hochspannung auf. Wunderbar elektrisierend gelingt ihr auch die schön schauerliche Nachtmusik des zweiten Satzes [...]. Nach so viel Beherrschtheit explodiert Vinnitskaya dann im Finale förmlich vor Temperament.
Und wenn schon Brahms davon spricht, dass Bach hier ein ganzes Universum geschaffen hat, dann kann man das ebenso von Anna Vinnitskaya behaupten.
Unter Anna Vinnitskayas Hand freilich wird das Bach-Brahms´sche Variationenwerk zur veritablen Keimzelle eines großartigen Klavierabends. Denn Anna Vinnitskaya führt in dieser geschätzten Viertelstunde in wirklich singulärer Meisterschaft vor, wie sich eine Fülle an Empfindungen, eine ganze Welt, vollends natürlich aus der Linie der Melodie entwickelt. Wohlgemerkt, nur eine Hand ist beschäftigt! [...]
Ein Hoch auf eine solche Vermittlung von Deutlichkeit und Emotion!
[ …] wird von Vinnitskaya in puncto Klangregie so delikat ausgestaltet und gleichzeitig so atemberaubend virtuos umgesetzt, dass ihr integratives Talent im Blick auf die oben genannten Aspekte in wenigen Sekunden mit größter Deutlichkeit zu Tage tritt. [...] Dass der Interpretin ein so breiter Ansatz nicht in Einzelteile zerfällt, sondern im Gegenteil ein großes Ganzes ergibt, verdient höchstes Lob.
Kein Spannungsbogen wirkt angestrengt oder unglaubwürdig. Die Musik von Bach durch die Sicht von Brahms atmet wunderbar und pulsiert. [...] Dabei hält sie musikalisch alle Charakterabstufungen zusammen und spielt sehr spannungsreich. [...] Alles in allem: diese neue Brahms-CD von Anna Vinnitskaya ist ein "Muss" für jeden Klavier-Fan, ein Muss für alle, die die Frage "Lieben Sie Brahms?" mit Ja beantworten können, kurz: absolut empfehlenswert!
Spieltechnisch braucht sie keine Hürden zu fürchten. So ist der Pianistin Anna Vinnitskaya nun ein Brahms-Album der poetischen Sonderklasse gelungen. [...] Denn Virtuosität muss die junge Pianistin nicht mehr beweisen – damit weiß sie so souverän umzugehen wie ehedem Brahms selbst. Nein, sprechen soll das Werk, zart, poetisch und ausdrucksvoll. [...] Wenn nötig, weiß sie natürlich wie einst der Komponist die Pranke zu schwingen. Aber wichtiger scheint ihr zu sein, dass in diesen Charakterstücken Tradition neu verwirklicht wird.
Anna Vinnitskaya stellt hier einmal mehr ihren exzellenten Ruf eindrucksvoll unter Beweis. Was die Hamburger Klavierprofessorin hier nur mit einer Hand leistet, ist fast unglaublich. [...] Dass sie dem einhändigen Bach-Brahms auf dieser CD mit den 8 Klavierstücken op. 76, den Rhapsodien und Fantasien des Hamburgers noch weitere Lichtpunkte pianistischen Könnens folgen lässt, macht diese CD nicht nur umso empfehlenswerter, sondern zu einem Muss für jeden Freund der Klaviermusik.
Das Publikum war bereits beim ersten Werk, der Bach-Brahms „Chaconne für die linke Hand in d-Moll nach der Partita für Violine solo BWV 1004“ begeistert von ihrem kraftvollen und dabei überaus ausdrucksstarken Spiel. Technisch über alle Schwierigkeiten erhaben, setzte sie ihre Virtuosität dezent ein, um dem Werk ein klangfarbenreiches Gewand zu verleihen. […] Sie konnte die Gefühlstiefe und Innigkeit dieser Sammlung mit einer Ehrlichkeit und Innigkeit wiedergeben, präsentierte dem Publikum einen transparenten Zugang zu den in Musik gefassten Stimmungsbildern. […] Bei ihrer feinsinnigen Interpretation der allseits bekannten Balladen war die poetische Gefühlswelt als klar bestimmendes Merkmal ihrer Interpretation. Die Natürlichkeit im Spiel von Anna Vinnitskaya schuf ein tiefes Band zum Publikum.
Der Reichtum an Farben ist überhaupt eine der Stärken dieser CD – eine der vielen Stärken. Anna Vinnitskaya beherrscht die unterschiedlichen Nuancen und bringt sie klug zum Einsatz: Sie kann das Instrument donnern lassen, mit Kraft und großer Energie, sie kann aber auch auf der Klaviatur flüstern, tänzeln und säuseln. Die Extreme reizt sie voll und ganz aus. Aber – und das unterscheidet vielleicht die wirklich großen Pianisten vom Mittelmaß – sie spielt auch im Mezzoforte differenziert, wenn die Musik gerade nicht explodiert oder sich ganz zurückzieht, sondern einfach nur vorwärtsgeht. Da hält sie die Spannung, arbeitet die musikalischen Linien plastisch hervor, auch wenn die Rhythmen noch so komplex verschachtelt sind. Für die Musik von Brahms ist das ganz essentiell. Brahms schreibt zwar höchst leidenschaftliche Musik, aber die Leidenschaft brodelt fast immer ein Stück unter der Oberfläche, ist verborgen und versteckt. Man muss sie beim Spielen hervorlocken. Genau das kann Anna Vinnitskaya.
Die Naturlyrik Bartóks bringen Vinnitskaya und die Orchestermusiker in anrührender Schönheit und Brillanz zum Ausdruck. Kecke Kuckuck-Rufe springen zwischen Flügel und Flöte hin und her; aus derart scheinbar simplen Motiven entwickeln die Musiker eine lebhafte Erzählung. In fein abgestuften Klangschattierungen erwecken sie Assoziationen an sonnige Landpartien und beschwingte Dorftänze. Elegische Töne schlagen sie im zweiten, choralähnlichen Satz an, eine stimmungsvolle Klangmalerei mit kirchenmusikalischen Tönungen, bevor im Schlusssatz dann wieder ein Feuerwerk an Farben und Motiven gezündet wird, dynamisch gesteigert zu einem furiosen Finale, das Vinnitskaya so kraftvoll wie präzise in die Tasten meißelt. Ein Glücksgriff des Orchesters, diese Ausnahmekünstlerin für sechs Tage in die Stadt zu holen.
Die russische Pianistin Anna Vinnitskaya beeindruckte die Zuhörer durch ihr makelloses, intensives Klavierspiel. [...] Virtuosität und geistige Beweglichkeit imponieren dabei besonders. Dem begeisterten Beifall folgen zwei Zugaben.
Und plötzlich war da Raum für die dunkel-verschlossene Poesie in Brahms' Musik, die so schwer zum Sprechen zu bringen ist, die hier aber unversehens zu reden begann, weil sie der eigentliche Kern des Stückes ist . [...] Die Innigkeit, mit der Brahms im Adagio [des ersten Klavierkonzertes] das Porträt Claras malte, wurde in Vinnitskayas von kontrollierter Hingabe geleitetem Spiel spürbar.
En huit ans, depuis sa victoire au Reine Elisabeth, Anna Vinnitskaya est devenue un grand nom du piano, simplement souveraine dans tout ce qu’elle fait.
Und am Ende der 50minütigen CD lässt sich definitiv sagen: mit ihrem vierten Album schlägt Anna Vinnitskaya einen kompromisslosen Schostakowitsch-Ton an und kann sich damit zwischen all der namenhaften Konkurrenz im heimischen CD-Regal einreihen.
Eine gewisse filmschnittartige Ästhetik kennzeichnet auch sein erstes Klavierkonzert. Russische Romantik trifft darin auf amerikanischen Jazz. Schostakowitsch zitiert Haydn, Beethoven oder sich selbst, collagiert und verfremdet die Zitate nach Herzenslust. Mit einer unerwarteten musikalischen Wendung wird der Hörer immer wieder gekonnt an der Nase herumgeführt. Die mitreißende Spielfreude, mit der dies auf der vorliegenden Aufnahme geschieht, ist schlichtweg atemberaubend. Das Lob gebührt in erster Linie der Klaviersolistin Anna Vinnitskaya, die nicht nur durch ihre brillante Technik besticht, sondern die Musiksprache Schostakowitschs hörbar mit der Muttermilch aufgesogen hat.
Schon fast cool geht Vinnitskaya direkt in den ersten Takten auf die hüpfenden Holzbläser ein [...] Aber auch hier unterstreicht Vinnitskaya nicht nur ihre manuelle Klasse, sondern kann glaubhaft vermitteln, warum Schostakowitsch seit ihren Jugendjahren zu ihren Helden zählt.
Gemeinsam mit der Kremerata Baltica […] und dem Trompeter Tobias Willner gestaltet sie schon das 1. Klavierkonzert mit einer Intensität, mit einer Klangausgeglichenheit, mit Gestaltungsschönheit, die man nur selten in diesem Konzert hört. Dabei lässt sie in keiner Nuance Zweifel an ihrer brillianten Technik aufkommen […].
Eine Einspielung, an der sich andere Pianisten demnächst messen lassen müssen.
[Interpretation 6/6, Klang 6/6]
Légèreté sans superficialité, virtuosité digitale sans sécheresse, rigueur rythmique sans raideur, le tout parcouru de moments plus graves sans pathos surjoué, le disque d’Anna Vinnitskaya est une introduction parfaite au piano de Chostakovitch.
So viele kleine Details habe ich überhaupt noch auf keiner anderen Aufnahme der Konzerte gehört. […] Unterm Strich bleibt, trotz namhafter Konkurrenz, nichts weniger als eine neue Referenzaufnahme der beiden Klavierkonzerte Schostakowitschs und ein Ausrufezeichen hinter der noch leider viel zu unbekannten Weltklasse-Interpretin Anna Vinnitskaya.
Obwohl Schostakowitschs hintergründig-ironische, teilweise auch tragisch-düstere Musik weit weniger Bilder im Geiste des Interpreten und des Hörers evoziert als die Musik der französischen Impressionisten, die Vinnitskaya bislang favorisierte, arbeitet sie auch hier mit lebendiger Vorstellungskraft.
Anna Vinnitskaya not only plays the Concerto for piano, trumpet and strings with consummate agility and clarity, she also directs the very spruce-sounding Kremerata Baltica and the woodwind of the Dresden Staatskapelle. [...] Her playing is slightly softer-grained than some but that is no bad thing. The composer himself may have been more brittle in touch and more abandoned in phrasing, but a more level-headed approach brings out perfectly valid alternative shades of meaning. [...]
Again, her approach is poetically inflected without ever descending into slushiness, and she could never be accused of ugliness of tone or of using the piece as a vehicle for empty display.
Anna Vinnitskaya dans un récital de maître
Fidèle à sa réputation, la pianiste russe a véritablement illuminé les lieux : impressionnante de maîtrise et de profondeur dans son art, guidée par une pensée musicale au service de l’âme des œuvres de son répertoire. Chaque morceau obéit ainsi à une rigueur architecturale qui ne connaît aucune faille et se concentre sur la ligne mélodique et la variété de ton.
Von Schostakowitsch versteht die russische Pianistin Anna Vinnitskaya eine Menge. Auf ihrer neuen CD spielt und dirigiert sie eines der originellsten Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts - in Perfektion.
[...] Vinnitskaya und ihre Mitmusiker lassen [...] keine Wünsche offen: Zupackend und detailversessen umspielen sie die technischen Tücken. [...]
Dem Komponisten dürften die akkuraten Interpretationen gefallen haben - sind sie doch ein pures Fest für Schostakowitsch.
Nun hat Anna Vinnnitskaya eine phänomenale CD mit den Klavierkonzerten von Dmitri Schostakowitsch vorgelegt. Natürlich spielt sie das brillante Konzert für Klavier, Trompete und Streicher hochvirtuos. Sie nutzt das dankbare Stück aber kaum als Blendwerk, sondern sucht in jedem Takt auch nach den […] versteckten Botschaften.
Friday night’s performance brought together a soloist whose phenomenal technical skill was surpassed only by her extraordinary emotional understanding of Brahms’ work [....].
Vinnitskaya’s sound at her entrance in the first movement was an ideal balance of vulnerability and focus, turning on a dime to sail headlong into the work’s demanding technical passages.
Vinnitskaya played Brahms’ enticing melodies in the second movement with a beautiful improvisatory feel. In the third movement, Rondo, she shifted like Proteus among a powerful sound in the main theme, a gentler vein in more lyrical sections and, here and there, a sweet and delicate idiom.
Anna Vinnitskaya proposa un tout autre regard dans le Concerto en fa mineur. Elle s’engagea dans un dialogue chambriste avec l’orchestre, assurant une pulsation comme dansée, faisant preuve d’un engagement physique. Beaucoup de charme, d’élégance de la part d’une artiste dont le toucher rappelle celui d’un Murray Perahia, l’un des grands interprètes de ce répertoire.
Anna Vinnitskaya, obwohl sie hellwach mit dem Orchester kommuniziert, spielt zugleich wie in ihrer eigenen Welt.
Ob das elegische Stimmungsbild des Adagios oder die virtuosen Läufe und Kadenzen des Schluss-Allegros - die Musik scheint aus der russischen Pianistin einfach so herauszuströmen.
Vinnitskaya, 31, showed us yet another young pianist as being part of the cream of today's world crop of sterling keyboard artists. Her fingers flew over the piano's 88 keys with a marvelous touch and control--every note cleanly heard, all of them shaped in proper proportion.
For the Rachmaninoff, Urbanski had selected Russian pianist Anna Vinnitskaya as soloist, and she was remarkable.
Soloist Vinnitskaya not only captured the showy aspects of the music but found inventive ways to enrich the melodic line and, thereby, make it emerge as fresh and new.
Auf eine anrührend altmodische Weise „erzählt“ sie den Solopart, wie eine russische Landadlige an einem langen Winterabend vor dem Kamin, mit feinen Nuancen und einem natürlichen Sinn für weite Spannungsbögen. Eine große Rhapsodin. Die virtuosen Passagen haben Eleganz, die dramatischen Aufwallungen arten nie in Tastendonner aus.
Tief brennen sich die Momente ein, in denen man die Liebe spürt, mit der Anna Vinnitskaya der Musik begegnet. Das Ende des „Clair de lune“ und auch das zugegebene erste von Brahms’ Intermezzi op. 117 sind zum Niederknien schön.
Was sie auszeichnet: eine lyrische Inspiration, die bildreich Romantik heraufbeschwören kann[...]; eine dynamische Motorik, die mit höchster, auch mal hämmernder Virtuosität alle technischen Schwierigkeiten von den Tasten hinwegfegt [...] - und schließlich überzeugende pianistische Konzepte.
Bei der Brahms-Zugabe (op. 117) passierte dann noch das, was man als olympischen Funken in Erinnerung behält: Anna Vinnitskaya [...] spielt diese beseelte „kleine“ Melodie, als hätte der Himmel in dieser Minute die Erde geküsst. Das Schwebende, das Unausgesprochene, das Berührende, das scheinbar Einfache und Stille – besser kann man den „robusten“, norddeutschen Brahms nicht von den undankbaren Klischees der Musikrezeption befreien.
Die unglaubliche Anna Vinnitskaya schlug mit ihren jungen, schier unermüdlichen Händen [Bartoks] 2. Klavierkonzert derart bravourös in die Tasten, dass man ganz beiläufig anfing, sich zu fragen, in welches Museum man das kostbare Instrument hinterher wohl entsorgen könne. Die Vinnitskaya hatte das Klavier durch ihren Vortrag derart geadelt wie einst nur Franz Liszt die seinen.
Vinnitskaya achieves an unforgettable shimmering play of light and shade (though with a powerful undertow when required). Her 'Ondine' from Gaspard is as scintillating and seductive as you could wish and her poise and focus in 'Le gibet' excel any other on record, wondrously alive to every harmonic and rhythmic twist...Beautifull recorded, this is Ravel-playing of a very special distinction.
Wenn Vinnitskaya mit einer CD an die Öffentlichkeit geht, dann hat sie etwas zu sagen. [...] Schon in der vorangestellten "Pavane" erkennt man, dass Anna Vinntskaya einer inneren Klangvorstellung folgt, die von Ruhe und Wärme wie auch von rauschhaften Spitzen geprägt ist. Und genau mit dieser Einstellung und geschicktem Pedalspiel verschafft die knapp 30-jährige den Charakterbildern in Ravels Tonsprache eine dramatische Plastizität, die changiert, funkelt und rauscht. [...]
Und in "Scarbo" ist dann wieder die volle Überzeugungskraft vorhanden, die das Spiel von Anna Vinntiskaya so besonders macht: Sie kann auch dann, wenn man nicht immer vollauf ihren Sichtweisen folgen möchte, so überzeugend sein, dass man Neues, Persönliches und Spannendes zu hören bekommt.
Anna Vinnitskaya hat eine Beziehung zur Musik Maurice Ravels, bei der gut gewählte Worte allein nicht ausreichen; hier passt ein allen verständliches „Wow!“. Bei der russischen Pianistin [...] scheint das Klavier zu einem Medium zu werden, das Visuelles in Klang verwandelt. [...] Eine Aufnahme, die in jeder Hinsicht neue Maßstäbe setzt.
Vinnitskaya se coule dans le texte avec une délicatesse de touche incroyable : quelle grâce habille ces déferlements aqueux ! L´Alborada? Ouf ! La pianiste ne la traite pas comme un bis mais comme uns scène tragique, ce qu´est cette aubade de bouffon. Et quand il faut enfin sortir le grand jeu, elle attrape les glissandos avec maestria ! [...]
Ondine est caressante, empoisonneuse sous le doigts d´une sorcière dont la magie méticuleuse fait sonner le piano comme s´il n´avait pas de marteaux : cela semble si naturel, si loin de toute volonté de plaire que l´on en écarquille les oreilles quand arrive la fin de la pièce et que le jeu prend, d´un coup, une ampleur fabuleuse. Du Gibet, rien à dire si ve n´est que la mort rôde avec ce si bémol effrayant, avant que ne surgisse Scarbo. Vinnitskaya se permet le pianissimo, l´insinuation, les éclats aussitôt refrénés, elle ose ne pas montrer ses doigts qu´elle a supérieurement agiles pourtant. Et l´œuvre prent tout son sens.
She is a wholly exceptional artist, the possessor of a fabulous technique, and her musical understanding is a very rare quality [...] Her playing of the Ravel Concerto is breathtaking [...] I am sure that this is just what Ravel wanted - it really crackles with electricity, her passagework as light and as brilliant as quicksilver. [...] These concertos are very different works, but this young pianist has the measure of them both - in spades.
Wer traut sich schon mit solcher Leidenschaft an diesen Brocken? Welcher Pianist geht noch auf volles Risiko? Wer lässt diese unglaubliche Tiefe aller nur denkbaren Emotionen zu? Und derer gibt’s in der f-moll-Sonate mehr als genug.
Anna Vinnitskaya ist ein Tastenviech, das im Dunkeln den Angriff vorbereitet, die Bässe lodern gefährlich – schon im Allegro maestoso. Fast rotzig wirft sie das Hauptthema, die dominanten Viertongruppen, dazwischen und kann sich jeder Zeit in eine fragile Glasmenagerie katapultieren, die sie fein auf Schumann zuspitzt. Selbst im irrwitzigen Taumel des Scherzos gelingen ihr klare Konturen, wie schwarzer Regen fallen die Akkorde im Intermezzo, und dann galoppiert sie am Ende wie selbstverloren durch ein grandioses Finale, das noch Verzweiflung in die Erlösung webt. Sagenhaft!
[...] große Emotion, volles Wagnis nicht als Option, sondern Notwendigkeit zu begreifen. Sich in die Musik zu werfen und zu wühlen, als ginge es um Leben und Tod. […] ‚Die wird mal eine von den Großen‘, möchte man prophezeien. Womöglich aber ist sie es schon.
Vinntiskaya ist noch einmal gereift, dringt tiefer in die dynamische wie agogische Ausdeutung der Abschnitte und Phrasen ein, verleiht ihnen mehr Plastizität und Transparenz. [...] Auf diese Weise gelingt Vinnitskaya - bei aller technischer Brisanz - mit dem versiert und brillant aufspielenden Deutschen Symphonie-Orchester eine durchweg emotionsgeladene Version dieses Konzerts, wie man sie in dieser Qualität schon lange nicht mehr gehört hat.
Und Ravels G-Dur-Konzert? Hier scheinen für die Pianistin die selben Gesetze zu herrschen wie bei Prokofiew. Allerdings vermag sie nun wirklich zu swingen, lasst sich verführen von den Jazz-Einflüssen. Und so farbenreich ist auch ihr Spiel. Eine tiefsinnige wie eigenwillige Pianistin.
Die 27-jährige Wahl-Hamburgerin realisiert die fordernden Solopartien nicht nur ohne die geringsten Schwachstellen, Unschärfen oder Sperrigkeiten, sondern mit geradezu demonstrativ gleichmäßiger und runder Tongebung.
Anna Vinnitskaya here takes on some of the most technically and musically demanding pieces in the repertoire and emerges triumphant. [...] The way Vinnitskaya segues from the visceral central climax into the supreme delicacy of what follows and then builds inexorably towards another explosion of hyper-activity is unforgettable. Her ability to focus the listener's attention on the 'big picture' rather than just play for the moment alsa pays special dividends in the Medtner-Sonata, which posseses a compelling emotional coherence.
Finest of all is the Prokofiev, which Vinnitskaya unleashes with elemental ferocity, underpinned by a heightened structural instinct, which keeps the music pushing forward to its exultant final resolution.
Russian-born pianist Anna Vinnitskaya is clearly a name to reckon with. [...]
There’s little doubt that she has the measure of each work, demonstrating not only formidable technical control but also a truly remarkable range of tonal colouring. [...] Yet there’s no denying the sheer beauty and richness of her sound, the central movement presented in a particularly haunting manner. The Medtner, too, is spellbinding with a veiled quality that captures the music’s sense of nostalgia as well as its fragility.
Son premier disque, consacré à la musique russe du xxe siècle, est un coup de maître. La virtuosité incandescente de la Sonate n° 2 de Rachmaninov et la rage angoissée de la Sonate n° 7 de Prokofiev sont ici rendues avec une assurance confondante. Une révélation. Et une artiste à suivre, déjà.
Plus qu’une carte de visite, le premier disque de la jeune pianiste Anna Vinnitskaya révèle une personnalité accomplie. [...] Chaque détail de la partition est mis en valeur avec une sûreté et un goût parfait des contrastes. [...]
Même en se doutant qu’il y eut certainement des montages, on est bluffé par la poésie de l’interprétation. Le toucher d’Anna Vinnitskaya est à la fois précis et juste dans l’expression de la liberté du chant ainsi que dans le refus de tout alanguissement dans la valse de l’andante caloroso. Cette version possède une profonde musicalité, un équilibre instinctif entre l’expression de la rage et de l’angoisse. Elle rejoint les références d’Argerich, Ashkenazy, Gavrilov, Kasman, Pollini, Richter, Sofronitzky...
Mieux qu'une carte de visite impressionante, un récital habité, qui, d'entrée de jeu, impose Anna Vinnitskaya parmi les jeunes interprètes appelés à occuper un rôle de premier plan.
Vinnitskaya is a true lioness at the keyboard, devouring the most difficult pages of music with adamantine force. She seemed almost to relish the technical thickets, never rushing, never banging, maintaining control of wildly different simultaneous textures (in the Gubaidulina Chaconne) and pacing long buildups with unswerving focus. In this literature, she has everything a top-level artist needs.
Löwin Vinnitskaya schlich sich stattdessen wie auf Samtpfoten an ihren Rachmaninoff heran, um mit ihm das noble Spiel einer Königin zu treiben. Nicht etwa, um ihn zu bezwingen oder ihn glanzvoll zu überstrahlen, denn diese Tastenlöwin ist eine Romantikerin durch und durch. Ihr natürlich geerdeter Klang ist tief erfühlt und glüht in den impressionistisch sanften Farben einer weitläufigen zartgrünen Savannen-Landschaft. Darin malt sie suggestive Bilder in hintergründigen Pastellfarben, streut darin funkelnde Töne voll pianistischer Imagination ein.
Anna Vinnitskaya, faite pour la musique