Anna Vinnitskaya ist am 29. und 30. Oktober 2025 Solistin in den Festkonzerten anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Wiener Symphoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Chefdirigent Petr Popelka leitet das „Konzert für die linke Hand“ von Maurice Ravel, welches die Wiener Symphoniker mit Paul Wittgenstein am Klavier 1932 im Musikverein uraufgeführt haben. Anna Vinnitskaya verspürt eine besondere Affinität zu dem einsätzigen, von Jazz-Elementen geprägten Werk, dessen Raffinesse im Solo- und Orchesterpart einen Meilenstein der Klavierliteratur markiert.
Zum Jahresauftakt war Anna Vinnitskaya für drei Konzerte beim Tonhalle-Orchester Zürich zu Gast und spielte unter der Leitung von Paavo Järvi Schumanns Klavierkonzert a-Moll. Die Neue Zürcher Zeitung bescheinigt Järvi und Vinnitskaya eine „stimmige Interpretation des Stückes. […] Vinnitskaya verleiht dabei insbesondere dem ‚Chiara‘-Motiv eine immer andere Tönung: Mal klingt es brütend-resignativ, mal schwärmerisch und schließlich fast euphorisch“, so die NZZ weiter. Im Februar arbeitet Anna Vinnitskaya erstmalig mit dem Mahler Chamber Orchestra zusammen. Dirigentin ist Elim Chan, und es erklingen Schostakowitschs zweites Klavierkonzert sowie drei Sätze aus dem Klavierquintett von Mieczysław Weinberg in Late-Night-Kammerkonzerten mit Musikern des MCO. Stationen sind das Konzerthaus Dortmund, sowie die Philharmonien von Köln und Essen. Anfang März gastiert Anna Vinnitskaya erneut bei den Berliner Philharmonikern. Joana Mallwitz am Pult feiert ihr philharmonisches Debut, auf dem Programm steht das 3. Klavierkonzert von Rachmaninow.
Anfang November brachte Anna Vinnitskaya Rachmaninows vier Klavierkonzerte sowie die Rhapsodie über ein Thema von Paganini gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie und Krzysztof Urbański am Pult an zwei Konzertabenden zu einer vom Publikum gefeierten Aufführung.
Mareile Hanns fasst dieses außergewöhnliche Konzerterlebnis in ihrer Kritik in den Dresdner Neuen Nachrichten so zusammen: „An einem Wochenende sämtliche Klavierkonzerte Rachmaninows zuzüglich der Paganini-Rhapsodie zu spielen, vom ersten bis zu letzten Ton keine Einzelheit zu unterdrücken, die Spannung zu halten, ohne jeden Abfall immer auf der Höhe der Aufgabe zu sein, ist schlicht und ergreifend ein Mammutunternehmen.“ Anna Vinnitskaya stelle mit „traumwandlerischer Souveränität und berückendem Feingefühl […] den jeweils anderen Charakter der Konzerte in den Mittelpunkt (hervorragend die phantasievollen Kadenzen)“. Jens-Uwe Sommerschuh nannte die zyklische Aufführung in der Sächsischen Zeitung ein „unvergessliches Rachmaninow-Fest“: „Anna Vinnitskaya […] verfügt über die technische Brillanz und emotionale Reife, diesen frappierenden Nuancenreichtum in ein atemberaubendes Erlebnis münden zu lassen. Bei aller Vehemenz, die es bei Rachmaninow immer braucht, blieb ihr Spiel, vom Orchester elastisch umfangen, flüssig, geschmeidig, sehr lebendig: Der exzellente neue Flügel zeigte unter ihren Händen Seele.“
Die Philharmonie Essen widmet Anna Vinnitskaya in der kommenden Saison 2024/25 ein Porträt. In verschiedenen Konzerten wird Anna Vinnitskaya als Solistin, Kammermusikerin und im Rezital präsentiert. Dabei bindet sie auch junge Studierende der Folkwang Hochschule Essen sowie Pianisten ihrer eigenen Hamburger Klavierklasse ein. Mit dem Brahms Ensemble Berlin wird sie mit Schostakowitschs Klavierquintett zu hören sein. Neben Sinfoniekonzerten mit den Essener Philharmonikern unter GMD Andrea Sanguineti, dem Mahler Chamber Orchestra und Elim Chan sowie dem Tonhalle Orchester Zürich unter Chefdirigent Paavo Järvi wird Anna zum Saisonabschluss im Juni 2025 erneut gemeinsam mit Herbert Grönemeyer auf der Bühne stehen. Im Rahmen dieser besonderen Kooperation leitet Herbert Grönemeyer am Dirigentenpult die Bochumer Sinfoniker mit Anna als Solistin in Rachmaninows 2. Klavierkonzert. Aber auch auf Grönemeyer-Lieder mit Anna am Klavier darf man sich freuen.
Im April 2024 erscheint Anna Vinnitskayas neues Album „Piano Dances“ bei Alpha Classics. Ravels „Valses nobles et sentimentales“, die „Puppentänze“ von Schostakowitsch und „Zirkustänze“ von Widmann entfachen ein Feuerwerk an pianistischer Raffinesse.